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Die hängenden Gärten von Babylon

Vom Weltwunder zur grünen Architektur

Diese GartenRadio-Folge trägt den Titel einer Ausstellung, die derzeit im Museum für Gartenkunst der Stiftung Schloss und Park Benrath in Düsseldorf zu sehen ist. Museumsdirektor und Kurator der Ausstellung Stefan Schweizer spannt einen Bogen über die rund 3000jährige Geschichte der hängenden Gärten von Babylon.

Das Plakat der Ausstellung spannt den Bogen von den Hängenden Gärten zur modernen Architektur von heute  © GartenRadio.fm
Das grüne Weltwunder

Die hängenden Gärten von Babylon gehörten neben dem Koloss von Rhodos oder der Pyramide von Gizeh zu den sieben Weltwundern der Antike. Allerdings gibt es rund um dieses "grüne" Weltwunder immer noch viele Fragezeichen. Hat es diese Gärten tatsächlich gegeben? Wie haben sie ausgesehen? Wo haben sie gestanden? Wer hat sie erbauen lassen?

Museumsdirektor Stefan Schweizer neben einem Gemälde der Hängenden Gärten von Ferdinand Knab (Müncher Bilderbogen Nr. 927), 1886  © GartenRadio.fm
Babylon vs. Semiramis

Bei all diesen Unsicherheiten grenzt es fast selbst an ein Wunder, dass Literaten, Maler, Archäologen, später sogar Filmemacher, die hängenden Gärten nie aus den Augen verloren haben. Und das liegt an einer schillernden Herrscherin namens Semiramis, von der man auch nicht weiß, ob es sie tatsächlich gegeben hat. Um sie herum ist ein Mythos entstanden, der mit den hängenden Gärten von Babylon so verwoben ist, dass man sogar von den Hängenden Gärten der Semiramis spricht.

Die Pflanzen der hängenden Gärten könnten auf mehreren Schichten gestanden haben.  So zu sehen in dem  Modell des Archäologen Robert Koldewey  © GartenRadio.fm
Vom exklusiven Weltwunder zum sozialen Wohnungsbau

Erstaunlicherweise befeuern die Legenden rund um die Hängenden Gärten bis heute modernste Architektur, die in Zeiten des Klimawandels wieder auf begrünte Dächer und Fassaden setzt. In Singapur und Wien, in München und Amsterdam, in Mailand und Düsseldorf entstehen derzeit Gebäude, die mit modernster Technik "hängende Gärten" entstehen lassen. Nicht um einer schillernden Herrscherin zu huldigen, sondern um unsere Städte in Zeiten des Klimawandels gegen Überhitzung zu schützen. 

Der Kö-Bogen II in Düsseldorf. Das Einkaufszentrum mit seinen acht Kilometer langen Buchenhecken auf der Fassade soll noch im Jahr 2020 fertiggestellt werden © GartenRadio.fm
Gucken und Staunen

Seit dem 9. Mai 2020 ist die Ausstellung nicht nur virtuell zu sehen. Sie kann an den  Wochenenden, immer samstags und sonntags von 11-18 Uhr, natürlich mit umfangreichen Schutzmaßnahmen, besucht werden. Und noch eine gute Nachricht: die Ausstellung ist bis zum 21. Juni 2020 verlängert. 

Nachlesen kann man die wechselvolle Geschichte der Hängenden Gärten von Babylon im gleichnamigen Begleitband der Ausstellung:

Stefan Schweizer; Die hängenden Gärten von Babylon. Wagenbach Verlag, 2020, 28 Euro. 

Wer die Ausstellung besucht, sollte unbedingt Zeit für Schloss Benrath und den Park einplanen  © GartenRadio.fm
Wie die hängenden Gärten ausgesehen haben könnten, was für wilde Mythen sich um Semiramis ranken, welche Rolle zwei Päpste und ein Berliner Maurermeister in der Geschichte der hängenden Gärten spielen und wie grüne Architektur von heute unser Leben in den Städten verändern wird – hören Sie in der Sendung


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