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Der Garten im Mai: Ab in den Kasten

Es darf gepflanzt werden. Kübel und Kästen werden zu blühenden und duftenden Beeten. Was man tun kann, damit es den ganzen Sommer prächtig blüht und gedeiht.
 „Es muss ja nicht immer die Geranie sein,“ meint Alexianer-Gärtnermeister Marco Büttgenbach, wenn man einen Balkonkasten oder einen Kübel in eine blühende Landschaft verwandeln möchte. Ein Meter blühende Landschaft soll es für uns diesmal werden. So lang ist der Balkonkasten. Möglichst bunt soll unser Kasten werden, Kräuter sollen auch drin sein und etwas Hängendes wäre auch schön, damit man mehr die Blumen und weniger den Kasten sieht.

Der Kasten: Ton oder Kunststoff?


Und da ist man schon bei der ersten Frage. Ton oder Kunststoff − welches Material ist besser für die Pflanzen, aber auch für den Gärtner?  Das ist in erster Linie eine Geschmacks- und natürlich eine Preisfrage. Ein Kasten aus Kunststoff ist wesentlich preiswerter, vor allem wenn er einen Meter lang sein soll. Denn bei dieser Länge steigt der Preis für einen ohnehin schon teureren Tonkasten überproportional an, weil lange Tonkästen schwerer zu brennen und seltener auf dem Markt zu haben sind. Zu bedenken ist auch das Gewicht. Wer mit dem Kasten längere Strecken unterwegs ist oder ihn Treppen hochtragen muss, sollte mit seinem Rücken verhandeln, ob die schwerere Lösung "tragbar" ist. 

Unverzichtbar - das Loch im Kastenboden © GartenRadio.fm

Der Pflanze ist es eigentlich egal, in welchem Kasten sie wächst. Hauptsache das Material passt zur Gärtnerin oder zum Gärtner. Ein Tonkasten passt zu dem etwas fleißigeren Gießer, denn das Gießwasser verdunstet schneller und es muss öfter nachgegossen werden. "Faulere" Gießer sollten eher zum Kunststoff greifen, weil darin das Wasser besser gehalten wird. 

Ganz unabhängig vom Material sollte im Kasten- oder Kübelboden ein Loch sein, damit die Pflanze nicht im Wasser steht. In den Tonkästen sind in der Regel Löcher ausgespart. In den Kunststoffkästen sind sie manchmal nur vor gefalzt und noch nicht geöffnet. Das kann man mit einem  Schraubenzieher oder einer Schere leicht nachholen. Dann noch einen Stein auf das Loch legen, damit das Wasser in Ruhe ablaufen kann und nicht verstopft.

Welche Erde? Die Teuerste!


Davon ist der Gärtnermeister überzeugt. Sie ist besser gedüngt, die Ausgangsstoffe sind wertvoller und der Tonanteil ist höher. Außerdem ist der Weiß-Torf-Anteil im Vergleich zum Schwarz-Torf-Anteil höher. Auch wenn man lieber ganz auf Torf verzichten würde, geht das noch nicht ganz, meint Marco Büttgenbach, aber die Forschung arbeitet an einer Lösung. Selbst Bio-Erden können noch nicht ganz auf Torf verzichten.

Und hier die gute Nachricht. Eine gute, "teure" Erde ist für alle Pflanzen im Kasten oder Kübel geeignet. Für einjährige und mehrjährige Pflanzen, für Blumen und Kräuter. Man braucht also keine unterschiedlichen Erden für spezielle Pflanzen, wie Rosen oder für Kräuter zu kaufen. Für unseren ein Meter langen Blumenkasten brauchen wir ungefähr 10 bis 12 Liter.

In hochwertige Erde braucht man allerdings nur im Sommer investieren, wenn die Pflanzen Hochleistung bringen und fünf bis sechs Monate durchblühen sollen. Wer die Pflanzen danach überwintern möchte,  sollte die Erde austauschen. Dafür kann man dann aber zu einer einfacheren und preiswerten Erde greifen. 



Als Faustregel gilt: ca. 20 cm Platz braucht die  Pflanze © GartenRadio.fm


Sonnen- versus Schattenbalkon


Der zukünftige Standort bestimmt, welche Pflanzen man sich aussuchen sollte. Praktischerweise steht auf den Beschreibungen der Pflanzen drauf, ob sie für die Sonne oder den Schatten geeignet sind. Nur herrscht oft Verwirrung darüber, was ein Schatten- und was ein Sonnenbalkon ist. Auch wenn der Balkon oder die Terrasse keine Südlage hat, muss es sich deshalb nicht gleich um einen Schattenplatz handeln.

Wichtig ist die Anzahl der Sonnenstunden. Wer entweder morgens oder nachmittags mindestens fünf Stunden Sonne auf dem Balkon oder der Terrasse hat, kann problemlos zu Sonnenpflanzen greifen. Die blühen dann vielleicht ein bisschen weniger üppig als an einem Standort mit mehr Sonnenstunden, aber ab fünf Stunden Sonne pro Tag fühlen sie sich trotzdem wohl und gedeihen. Regelrechte Schattenplätze – meint Marco Büttgenbach – gibt es eigentlich kaum, da müsste der Kasten schon unter einem Baum stehen.

Auf gute Erde kommt es an © GartenRadio.fm


Wieviele Pflanzen sollen es sein


Als Faustregel im Balkonkasten gilt: alle 20 cm eine Pflanze in einer Linie setzen. Dann hat jede genug Platz zum Wachsen. Für einen ein Meter langen Kasten reichen also fünf Pflanzen. Wir nehmen diesmal sieben, weil wir uns eine Kombination aus hängenden und stehenden Pflanzen wünschen. Dafür setzt man die Pflanzen versetzt in den Kasten. Die hängenden Pflanzen setzen wir in "Richtung Nachbar", die stehenden Pflanzen nach innen.


Neue Sorten für den Kasten : Petunia Sky Night und Petunian Chamäleon © GartenRadio.fm

Die Mischung macht's


In „unserem“ Kasten sollen Blumen und Kräuter gemischt werden. Damit liegen wir voll im Trend, meint der Gärtnermeister. Blumen und Kräuter vertragen sich nicht nur, Kräuter geben einem Kasten auch eine Struktur und lassen die Blüten der Blumen noch besser zur Geltung kommen.

Wir kombinieren eine dreifarbige Petunie, Husarenknöpfe, das blaue Gänseblümchen und eine Ringelblume mit einem klassischen Thymian, einem Gold-Thymian und einem Currykraut. 

Natürlich gibt es auch immer wieder neue Sorten. Marco Büttgenbach schwärmt für die Mecardonia, die erst später in der Saison zu blühen beginnt, dann aber wahre Blütenteppiche liefert. Die Petunia „Night Sky“, strahlend blau mit silbernen Einsprengseln hat es ihm angetan, genau wie die Petunia Chamäleon, die je nach Temperatur die Farbe wechselt. Und wer Vanilleduft auf dem Balkon schätzt, kann zu einer Lobularia greifen, die mit intensivem Vanilleduft betört.    


 

Wuxal - der Universaldüngertipp von Marco Büttgenbach © GartenRadio.fm
 

 Wie man die Pflanzen blühend über den Sommer bekommt


Nach dem Einpflanzen – die Erde sollte übrigens nur bis zwei Zentimeter unter den Kastenrand gefüllt werden, damit noch Platz für das Gießwasser ist – hat man erst mal Ruhe.  Pflanzen, die in „guter“ Erde stehen, müssen in den ersten vier Wochen nicht gedüngt werden. Danach empfiehlt Marco Büttgenbach Wuxal, einen Universaldünger für alles, d.h. für Blumen und für Kräuter, mit denen die Alexianer so gute Erfahrungen gemacht haben, dass sie ihn mittlerweile selber abfüllen, um ihn preiswerter verkaufen zu können.

Hinweis: Wem es bei Kräutern vor allem um den Geschmack und nicht um die Schönheit oder den Duft geht, sollte vielleicht dann doch statt zur Blumenerde, zu Gemüse- und Tomatenerde greifen und mineralischen Dünger wie Hornspäne oder Knochenmehl verwenden.

Das war es! Der Kasten ist fertig und es müsste jetzt ein fantastisch bunter Sommer auf dem Balkon werden. Gießen nicht vergessen. Übrigens ist auch das eine kleine Kunst: Wer es den Blumen ansieht, wann sie Wasser brauchen entgeht der Gefahr, sie zu ersäufen. Das passiert leider viel häufiger als dass sie vertrocknen.



Gärntermeister Marco Büttgenbach hat "Alles im Kasten" © GartenRadio.fm
 

Und noch dieser Gartentipp des Monats:

Die Frühjahrsblühenden Gehölze, die jetzt verblüht sind oder verblühen, wie zum Beispiel Flieder, Forsythie oder Schneeball, sollte man jetzt zurückschneiden. Je länger man mit dem Rückschnitt wartet, desto größer ist die Gefahr, die Blüten des kommenden Jahres wegzuschneiden.  

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