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Vom Wachsen und Werden

Schon eine halbe Stunde Gartenarbeit pro Woche heben nachweisbar die Stimmung und das Selbstwertgefühl. Graben, Hacken und Harken bauen Spannungen, Ärger und Unbehagen ab. Was wir Gärtnerinnen und Gärtner längst wissen, machen sich zunehmend auch Psychologen und Sozialarbeiter zunutze.

Die englische Psychoanalytikerin Sue Stuart-Smith trägt in diesem Buch eine Fülle von Studien über die regenerative und therapeutische Wirkung des Gärtnerns zusammen. Die Erfahrung, etwas wachsen zu lassen, fördert zum Beispiel die Resozialisierung von Strafgefangenen. Die Arbeit an der frischen Luft, die Bewegung und der Kontakt mit der Erde können heilsam für Menschen mit Depressionen oder Burnout sein. Das Säen und Einpflanzen wird häufig auch als Akt der Hoffnung empfunden. Davon zeugen nicht zuletzt Berichte über Blumenbeete, die Soldaten im 1. Weltkrieg in den Schützengräben anlegten.

Eigene Erfahrungen und Impressionen prominenter Gartenliebhaber runden die Faktensammlung ab. Eine unterhaltsame Lektüre, von der sich niemand durch den esoterisch angehauchten deutschen Titel abschrecken lassen sollte. Im Original heißt das Buch "The well gardened mind", frei übersetzt: Vom guten Geist des Gärtnerns. Und das trifft genau den Kern. (UF)

Sue Stuart-Smith, Vom Wachsen und Werden, Piper-Verlag 2021 € 22,00.