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Mehr Natur im Garten

Es ist ein ökologischer Wahnsinn, schreibt der Begründer des Hortus-Netzwerks, wenn man Laub, Äste, Rasenschnitt und Unkraut in die Deponie fährt. Noch wahnsinniger ist es, danach Fertigdünger, Mist oder Spezialerden einzukaufen. 

Naturbewusstes Gärtnern heißt, alles zu verwerten, was im Garten anfällt. Also den Dünger durch Kompost, Mulch und Jauchen selbst herzustellen. Und darauf zu achten, möglichst nur einheimische Pflanzen zu verwenden. Denn nur die heimischen Gehölze und Sträucher bieten hier lebenden Tieren genügend Nahrung. Und sie sind den örtlichen Klimaverhältnissen bestens angepasst. Deshalb heißt das Motto: Die Thuja muss weg. Weil die aber tiefe Wurzeln hat, ist das Ausgraben sehr mühsam. Stattdessen könnte man sie entasten und den Stamm als Rankhilfe für schlingende Pflanzen nutzen.

Ein weiteres Motto lautet: Für unsere Insekten zählt jede Blüte. Deswegen empfiehlt der Naturgärtner, tote Flächen wie Pflaster- und Schotterflächen aufzubrechen. Die freien Flächen könnte man so belassen und abwarten, was sich dort ansammelt. Garantiert wird sich der gewöhnliche Natternkopf zeigen, eine Nahrungsquelle für mehr als 30 Wildbienenarten und Schmetterlinge, oder die Wegwarte, die Wildbienen, Schwebfliegen und Distelfinken ernährt. Das freilich setzt genügend Selbstbewusstsein voraus, denn nicht alle Nachbarn werden sich an diesen Ruderalbeeten erfreuen. Auch dieses Buch stammt übrigens aus der verdienstvollen Reihe über nachhaltiges Gärtnern.

Markus Gastl, Mehr Natur im Garten, Ulmer-Verlag 2021€ 14,00.