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Obstbaumschnitt - in der Ruhe liegt die Kraft

Ein Schnitt ist kein Ende, sondern ein Anfang, denn ein Baum nimmt einen Schnitt nicht einfach hin. Er reagiert auf alles, was der Gärtner tut - im Winter anders als im Sommer.

Was gibt es Schöneres, als Äpfel, Birnen und Pflaumen vom eigenen Baum zu pflücken. Schon die Blüte im Frühjahr ist eine Augenweide, und es ist erstaunlich, wie befriedigend es sein kann, dem Obst beim Wachsen zuzusehen.

Wenn ein Baum in einem Jahr mehr, im nächsten Jahr weniger Früchte ausbildet, kann das am Klima, an der Sorte oder am Schnitt liegen © GartenRadio.fm
Erziehen durch Schneiden

Nur zusehen wie ein Baum wächst, reicht allerdings leider nicht. Ab und zu brauchen Obstbäume die Unterstützung des Gärtners, damit sie eine stabile und lichte Krone entwickeln.

Lässt man einen zu breiten Astring beim Schnitt stehen, können "schlafende Augen" neue Triebe ausbilden © GartenRadio.fm
Früchte brauchen Licht

Eine lichtdurchlässige Krone ist gut für das Obst, denn sonnengereifte Früchte – wie es in Werbeslogans so treffend heißt – schmecken tatsächlich besser.

Lichtdurchlässige Kronen lassen Früchte "sonnenreifen" © GartenRadio.fm
Aller Anfang ist schwer

Wer schon einmal mit einer Astschere oder einer Säge vor dem eigenen Baum gestanden hat weiß, dass es gar nicht so einfach ist, zu unterscheiden, welcher Ast weggeschnitten werden muss und welcher bleiben kann.

"Man braucht eine eigene Philosphie beim Obstbaumschnitt", meint Gärtnermeisterin Dagmar Hauke © GartenRadio.fm
Nur Mut - so schnell geht ein Obstbaum nicht kaputt

„Wenn man zwei Gärtner nach Rat beim Obstbaumschnitt fragt, bekommt man mindestens drei Meinungen“ sagt Gärtnermeisterin Dagmar Hauke. Regelmäßig gibt sie Obstaumschnitt-Kurse für Hobbygärtner und sogar für ihre Kollegen in der
Alexianer Klostergärtnerei in Köln. Denn auch für Profis ist der Obstbaumschnitt ein Spezialthema. 

Umwallen nennt man es, wenn ein Baum die Schnittfläche "heilt" © GartenRadio.fm
Der Hobbygärtner braucht eine eigene Philosophie

„Es gibt beim Obstbaumschnitt kein richtig und kein falsch“, meint Hauke. „Man braucht auch keine Angst zu haben, das man dem Baum ernsthaft schadet. Die Gefahr, einen Baum regelrecht kaputt zu schneiden, ist gering. Es kann aber sein, dass man keine Früchte erntet.
Man kann einen Baum auch ruhiger binden © GartenRadio.fm
"Da stimmt was nicht, ich sollte mich vermehren"

In ihren Kursen versucht Dagmar Hauke zu vermitteln, wie den Baum „denkt“. Ein Obstbaum steckt seine ganz Kraft naturgemäß Richtung Spitze und ins Holz." sagt die Gärtnermeisterin. „Erst wenn man sein Wachstum bremst, den Baum also ruhiger werden lässt, denkt der Baum, da stimmt was nicht. Jetzt muss ich mich vermehren. Dann bildet er Blüten und Früchte aus."

Eine Blüte braucht etwa 20 Blätter, um optimal versorgt zu sein, sagt Dagmar Hauke. Ob das Verhältnis stimmt, kann man jetzt im Winter kontrolliern und korrigieren. © GartenRadio.fm

Wie man einen Obstbaum durch Schneiden oder Binden ruhiger bekommt, damit er Knospen ansetzt; warum der Schnitt im Winter andere Reaktionen hervorruft, als im Sommer; ob man die Schnitte mit Balsam versorgen sollte;  warum an der alten Regel, dass man einen Hut durch ein Baum werfen können soll, nichts dran ist, und weshalb es keine tausendjährigen Kirschbäume gibt – hören Sie in der Sendung.


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